„Pixel, Programme, Pädagogik – Familienzentren im digitalen Zeitalter“ - 140 Teilnehmende beim diesjährigen Netzwerktreffen in Frankfurt am Main
Rekordbeteiligung beim 15. Netzwerktreffen der Hessischen Familienzentren am 9. September 2025. Das Thema Digitalisierung lockte rund 140 Teilnehmende aus ganz Hessen nach Frankfurt am Main. Die zentrale Veranstaltung des Landesprogramms wurde zum zweiten Mal von der Landesservicestelle Familienzentren in Hessen in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Hessische Familienbildung (AHF) durchgeführt. Unter dem Titel „Pixel, Programme, Pädagogik - Familienzentren im digitalen Zeitalter“ hatte die gemeinsame Vorbereitungsgruppe der Veranstalter und des Hessischen Ministeriums für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege (HMFG) ein dichtes und abwechslungsreiches Programm mit Vorträgen und Workshops geplant. Die große Resonanz auf die Veranstaltung zeigt deutlich, wie aktuell und relevant die digitale Transformation für die Arbeit der hessischen Familienzentren ist.
140 Teilnehmende erhalten neue Impulse und Raum zum Netzwerken.
Frau Gerigk von der Landesanstalt für Kommunikation eröffnete den Tag mit aktuellen Daten aus der KIM- und JIM-Studie 2024.
Die Veranstalter führen durch das Programm.
Frau Aleksandra Poltermann vom Institut für E-Beratung der TH Nürnberg entführte die Teilnehmenden in eine Zukunftsvision der Familienbildung 4.0
Die Workshopleitenden teilten ihre praktische Expertise in sechs Workshops.
Impulse aus Wissenschaft und Praxis
Der erste Programmpunkt des Tages war der Fachvortrag von Yvonne Gerigk von der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg. Sie präsentierte zentrale Ergebnisse der aktuellen KIM- und JIM-Studien, die seit Jahren maßgeblich die Datenlage zum Mediennutzungsverhalten von Kindern, Jugendlichen und deren Eltern dokumentieren. Ihre Einführung verdeutlichte: Medien sind längst ein integraler Bestandteil im Alltag von Familien – vom ersten Kontakt mit dem Smartphone über Gaming bis hin zu Social-Media-Plattformen. Für Fachkräfte in Familienzentren bedeutet dies, dass Medienkompetenzförderung, Aufklärung und ein bewusster Umgang mit digitalen Angeboten sowohl für die Eltern als auch für Kinder und Jugendliche wichtig ist.
Nach der Mittagspause führte Aleksandra Poltermann vom Institut für E-Beratung an der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm die Teilnehmenden in die „Familienbildung 4.0“ ein. Unter dem Titel „Wie Instamoms, Künstliche Intelligenz und Social Media Familienzentren verändern“ zeigte sie eindrucksvoll, welche Chancen, aber auch Herausforderungen die Digitalisierung mit sich bringt. Anhand von Live-Demonstrationen gab sie Einblicke in die Phänomene der „Instamoms“ sowie in den Einsatz von KI in der digitalen Beratung. Frau Poltermann betonte, dass Innovationen auf den ersten Blick überfordernd wirken können, zugleich aber großes Potenzial für eine zukunftsorientierte Unterstützung von Familien bergen. „Ich hoffe, dass die Fachkräfte mit neuen Denkanstößen nach Hause gehen und sich fragen, wie wir digitale Chancen konstruktiv in unsere Arbeit integrieren können“, so Poltermann.
Praxisorientierte Workshops
Herzstück des Netzwerktreffens waren die sechs praxisnahen Workshops, die von erfahrenen Workshopleitenden aus hessischen Familienzentren gestaltet wurden. Unter dem Motto „Aus der Praxis für die Praxis“ wurden vielfältige Ansätze vorgestellt und diskutiert: Strategien für eine gelungene Social-Media-Präsenz von Familienzentren, Erfahrungen mit Online-Chat-Beratung als niederschwellige Ergänzung klassischer Angebote, „Elterntalk“-Formate rund um Mediennutzung in der Familie, ein Stadtteilprojekt zur Sensibilisierung für Risiken der digitalen Welt, kreative Medienprojekte wie Stop-Motion-Filme oder die App „Catterkid“ als Zugänge für Kinder und Jugendliche, sowie Ideen für ein gelingendes generationenübergreifendes Veranstaltungsangebot.
Die Workshops zeigten, dass Familienzentren bereits zahlreiche innovative Wege gehen, um Familien im digitalen Wandel zu begleiten. Gleichzeitig wurde deutlich, wie wichtig Netzwerke, Austausch und kontinuierliche Weiterbildung für Fachkräfte sind.
Fazit und Ausblick
Die Veranstalter blicken auf ein erfolgreiches Netzwerktreffen zurück: Ein Tag voller lebendiger Diskussionen, fachlicher Impulse und neuer Kontakte. Deutlich wurde: Familienzentren stehen im digitalen Zeitalter vor vielfältigen Chancen: von der Stärkung der Medienkompetenz über die Erweiterung ihrer Angebote bis hin zur Nutzung neuer Beratungsmöglichkeiten durch digitale Tools und Künstliche Intelligenz. Mit Blick in die Zukunft sind sich die Teilnehmenden einig: Familienzentren müssen digitale Entwicklungen nicht nur begleiten, sondern aktiv mitgestalten. Das Netzwerktreffen 2025 hat dafür wichtige Impulse gesetzt.